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Innere Stärke wächst mit Erfahrung – wie Kinder und Jugendliche Resilienz entwickeln

Resilienz bei Kindern und Jugendlichen

Resilienz bei Kindern und Jugendlichen – Innere Stärke fördern

Kinder und Jugendliche stehen im Leben oft vor Herausforderungen: Streit mit Freunden, Schulstress, familiäre Veränderungen oder Phasen, in denen alles „zu viel“ wirkt. Manche meistern solche Situationen mit Leichtigkeit, während andere mit Rückzug, Angst oder starken Emotionen reagieren. Der Schlüssel liegt in einer Fähigkeit, die als Resilienz bezeichnet wird. Doch was genau ist Resilienz, wie entsteht sie, und wie können Eltern sie fördern? Resilienz Psychotherapie Hamburg

Was ist Resilienz?

Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft, mit der Kinder und Jugendliche Belastungen, Krisen oder Rückschläge bewältigen, ohne daran zu zerbrechen. Sie bedeutet nicht, frei von Problemen zu sein, sondern die Fähigkeit, trotz Herausforderungen wieder ins emotionale Gleichgewicht zu finden. Kinder mit hoher Resilienz zeigen Vertrauen in sich selbst und ihre Umwelt, was ihnen hilft, schwierige Situationen zu meistern.

Die psychodynamische Forschung betont: „Resilienz entwickelt sich durch frühe Bindungserfahrungen und die Fähigkeit, Emotionen zu integrieren und zu regulieren“ (Kinkelbur, 2024).

Wie entsteht Resilienz?

Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern wächst durch Erfahrungen, insbesondere durch Interaktionen mit verlässlichen Bezugspersonen. Die Kauai-Langzeitstudie zeigt, dass selbst unter schwierigen Bedingungen Schutzfaktoren die psychische Stärke fördern können (Werner & Smith, 2001). Zu den zentralen Schutzfaktoren gehören:

  • Sichere Bindung: Eine verlässliche Bezugsperson bietet emotionale Sicherheit.
  • Selbstwirksamkeit: Kinder, die erleben, dass ihr Handeln etwas bewirkt, entwickeln Vertrauen in ihre Fähigkeiten.
  • Selbstregulation: Der Umgang mit starken Gefühlen stärkt die innere Stabilität.
  • Soziale Unterstützung: Freundschaften und ein unterstützendes Umfeld fördern Resilienz.
  • Optimismus und Sinn: Hoffnung und das Erleben von Bedeutung im Handeln helfen, Krisen zu überwinden.

Wie können Eltern Resilienz fördern?

Eltern spielen eine Schlüsselrolle beim Aufbau von Resilienz. Mit gezielten, alltagsnahen Maßnahmen können sie die innere Stärke ihrer Kinder nachhaltig stärken:

  • Emotionale Nähe bieten: Verlässlichkeit und Geborgenheit geben Sicherheit, besonders in schwierigen Zeiten.
  • Selbstwirksamkeit fördern: Lassen Sie Ihr Kind Aufgaben lösen und Erfolge erleben, etwa durch kleine Verantwortlichkeiten.
  • Fehlerfreundlichkeit vorleben: Zeigen Sie, dass Fehler Lernchancen sind, und ermutigen Sie Experimentierfreude.
  • Über Gefühle sprechen: Helfen Sie Ihrem Kind, Emotionen zu benennen und zu regulieren, indem Sie auch eigene Gefühle offenlegen.
  • Struktur und Rituale schaffen: Feste Abläufe wie gemeinsame Mahlzeiten oder Dankbarkeitsrituale geben Halt.
  • Vorbild sein: Zeigen Sie, wie Sie mit Stress oder Konflikten umgehen, etwa durch Achtsamkeit oder das Einholen von Unterstützung.
  • Herausforderungen ermutigen: Unterstützen Sie Ihr Kind, neue Aufgaben anzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

Die psychodynamische Perspektive hebt hervor: „Das bewusste Benennen und Akzeptieren von Gefühlen stärkt die Fähigkeit von Kindern, mit Belastungen umzugehen“ (Rönnau-Böse, 2015).

Wann ist professionelle Unterstützung sinnvoll?

Manchmal reicht familiäre Unterstützung allein nicht aus. Wenn ein Kind über längere Zeit traurig, ängstlich oder überfordert wirkt, kann eine psychotherapeutische Begleitung helfen. In der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie werden individuelle Ressourcen gestärkt, Erlebnisse verarbeitet und Bewältigungsstrategien entwickelt. Besonders psychodynamische Ansätze fördern das Verständnis der eigenen inneren Welt, was langfristig die Resilienz steigert.

Fazit

Resilienz ist wie ein inneres Immunsystem der Seele – sie befähigt Kinder und Jugendliche, Krisen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen. Eltern können diese Widerstandskraft durch liebevolle Zuwendung, Raum für eigene Erfahrungen und einen achtsamen Umgang mit Gefühlen fördern. Jeder Moment der Unterstützung legt den Grundstein für eine starke, widerstandsfähige Persönlichkeit.

Mein Angebot

Als erfahrene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit psychodynamischem Schwerpunkt begleite ich Familien dabei, Resilienz im Alltag zu stärken und Herausforderungen gemeinsam zu meistern. In einem unverbindlichen Erstgespräch klären wir, wie wir Ihr Kind oder Ihre Familie unterstützen können.

Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf – ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!

Herzlichst,

E. Salmaier

Quellen:

  • Rönnau-Böse, M. (2015). Resilienzfokussierte Kinderpsychotherapie. Springer.
  • Kinkelbur, S. (2024). Psychodynamische Resilienz-Modelle. Springer Medizin.
  • Werner, E. E., & Smith, R. S. (2001). Journeys from Childhood to Midlife: Risk, Resilience, and Recovery. Cornell University Press.
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